Bildgebende Verfahren

Bildgebende Verfahren

“Bildgebende Verfahren” ist ein Oberbegriff für die in der Medizin und hier besonders in der Diagnostik verwendeten Methoden, um mittels der Hilfe von Apparaten zwei- oder auch dreidimensionale Abbildungen des Körperinneren, wie der Knochen und der Organe zu erzeugen. Anhand solcher Bilder lassen sich der jeweilige Zustand und vor allem krankhafte Veränderungen und ihr Verlauf erkennen und beurteilen. Neben der inzwischen allgemein bekannten Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung sind heute viele weitere Methoden bzw. Techniken im Gebrauch.

Die meisten bildgebenden Verfahren sind risikoarm, schmerzlos und nicht invasiv, also ohne, dass zu ihrer Durchführung die Haut verletzt oder ein Instrument eingeführt werden müsste. Die dazu verwendeten Mittel sind Strahlungen, Schallwellen oder Magnetfelder. In manchen Fällen sind sogenannte Kontrastmittel zu schlucken oder werden gespritzt, damit sich die betreffenden Bereiche besser abheben und beobachten lassen. Hier fassen wir die häufigsten Verfahren kurz zusammen.

Bilderzeugung durch Strahlen

  • Röntgenaufnahmen
    Dieses älteste bildgebende Verfahren wird ebenso für die Begutachtungen von Knochenbrüchen wie beim Zahnarzt eingesetzt, der damit zum Beispiel den Zustand einer Zahnwurzel begutachten kann. Die niedrig dosierten Röntgenstrahlen durchdringen das Gewebe. Je dichter die dargestellte Struktur ist, desto mehr Strahlen werden absorbiert und desto heller erscheint der Ausschnitt. So wird ein Knochen nahezu weiß wirken, während eine Bruchlinie sich dunkel bis schwarz abzeichnet. Die umgebenden Muskeln wirken grau. Bei manchen Untersuchungen sorgen röntgendichte Kontrastmittel dafür, dass ein Bereich deutlicher sichtbar wird.
  • Computertomographie (CT)
    Bei der Untersuchung in dem röhrenförmigen Scanner, in den die Patienten auf einer Liege geschoben werden, werden ebenfalls Röntgenstrahlen genutzt, um das Körperinnere darzustellen. Jedoch treffen hier eine Vielzahl gering dosierter Strahlen auf gegenüberliegende Detektoren, die die jeweiligen Messdaten an einen Computer weitergeben. Dieser setzt die Daten zu scheibenförmigen oder auch dreidimensionalen Abbildungen zusammen, die einen detaillierten Aufschluss aus verschiedenen Blickwinkeln ergeben.
  • Radionuklid-Scanning
    Bei diesem Verfahren werden bestimmte Bereiche des Körperinneren, wie zum Beispiel die Schilddrüse markiert, in dem radioaktive Substanzen in den Körper eingeführt werden. Bis diese Substanzen ihr Zielgebiet erreicht haben, kann etwas Zeit vergehen. Diese sogenannten Radionuklide binden sich zeitweilig in dem betreffenden Bereich und ziehen Strahlung an oder geben sie ab. So kann mit einem Spezialscanner dieser Bereich genau beobachtet werden. Nach der ca. 15-minütigen Untersuchung werden die Radionuklide durch viel Trinken wieder ausgespült.

Bilderzeugung durch Schallwellen

  • Ultraschalluntersuchung (Sonografie)
    Bei dieser Form der Bildgebung erzeugt ein sogenannter Schallkopf aus elektrischen Strom Schallwellen mit hoher Schwingung. Diese werden in den Körper gesendet und werden dort mit unterschiedlicher Stärke von Knochen, Organen und Bindegewebe reflektiert. Der Schallkopf wandelt diese Reflektionen wieder in elektrische Signale um und ein Computer berechnet daraus Bilder. Der Prozess mit Ultraschall läuft so schnell ab, dass sich bewegte Bilder wie in einem Film erzeugen lassen.

Die Ultraschalluntersuchung wird regelmäßig in der Schwangerschaft durchgeführt, da sie frei von jeglicher Strahlenbelastung ist. Zur Untersuchung mancher Organe kann ein Schallkopf auch per Endoskop in den Körper eingeführt werden.

Bilderzeugung durch Magnetfelder

  • Magnetresonanztomographie (MRT)
    In einer ähnlich wie bei der CT geformten Röhre wird ein extrem starkes Magnetfeld erzeugt, daher müssen alle metallischen Gegenstände vor der Untersuchung abgelegt werden. Herzschrittmacher und ähnliche Geräte werden von Fall zu Fall auf ihre Eignung für die Untersuchung beurteilt. Die normalerweise frei verteilten Protonen rund um jedes Atom im Körper ordnen sich im Magnetfeld an. Ein starker Radiowellen-Impuls aus dem Apparat durchbricht diese Ordnung, die sich sofort danach wieder einstellt. Dabei setzen die Protonen messbare Energie frei. Der MRT-Scanner zeichnet diese Bewegung auf und der Computer kann daraus äußerst detailgetreue Bilder des Körperinneren erstellen. Das Verfahren ist völlig unschädlich. Durch Veränderung der Art der Radiowellen-Impulse oder durch bestimmte Kontrastmittel kann die Darstellung variiert oder verfeinert werden.

Neben diesen Untersuchungsmethoden existieren verschiedene daraus abgeleitete Verfahren oder sogar Mischverfahren, bei denen eine Technik die andere ergänzt. Bei Interesse gibt Ihnen Ihr Arzt gerne Auskunft.