Obwohl es in den letzten Jahrzehnten ins allgemeine Bewusstsein gelangt ist, dass zu viel Sonne für die Haut auch Gefahren birgt, wird die entsprechende Vorsicht häufig noch vernachlässigt. Das gilt insbesondere für junge Leute, die sich kaum vorstellen können, was „so ein bisschen Sonne“ anrichten kann.
Doch mit einem Sonnenbrand ist nicht zu spaßen. Je nach Schwere und Häufigkeit kann ein Sonnenbrand kurzfristig aber auch langfristig Schäden verursachen, die sogar zu Hautkrebs führen können. Es gilt: Die Haut vergisst keinen Sonnenbrand. Die Haut schützt sich vor der UV-Strahlung durch Pigmentierung, man wird braun. Eine „Überdosierung“ von UV-Strahlung führt zu Verbrennungen.
Unterschiedliche Hauttypen
Je nach Hauttyp sind Menschen unterschiedlich stark durch die Sonne gefährdet. Je mehr Pigmente in der Haut enthalten sind, desto besser werden die Sonnenstrahlen abgeblockt. Grundsätzlich gilt, dass ungeschützte, hellere Haut empfindlicher auf die Sonne reagiert als dunklere. Dies hat vor allem einen Einfluss darauf, wie lange Sie sich in der prallen Sonne aufhalten können. Menschen mit rötlich-blonden Haaren und heller Haut zählen zum Hauttyp 1. Ihre Haut wird meist schon nach 5 – 10 Minuten in der prallen Sonne rot. Für den Hauttyp 2 mit dunkelblonden Haaren und heller Haut erhöht sich die Zeit auf 10 – 20 Minuten. Aber selbst der Hauttyp 4 mit bräunlicher Haut und dunklen Haaren kann sich nur 30 – 40 Minuten ohne Hautreaktion in der Sonne aufhalten.
Symptome und Spätfolgen
Dieses Erröten der Haut (Verbrennung I) stellt das erste Anzeichen für einen Sonnenbrand dar, bei dem die oberen Hautschichten Symptome wie Entzündungserscheinungen bilden, die bis zur schweren Blasenbildung (Verbrennung II) führen können. Besonders Kinder sind durch Sonnenbrand gefährdet, da ihre Haut noch keine Widerstandskraft ausgebildet hat. Je früher und häufiger sich Menschen einen Sonnenbrand zugezogen haben, desto stärker wächst das Risiko, in späteren Lebensjahren Hautkrebs zu entwickeln. Außerdem altert die Haut schon in jüngeren Jahren, deutlich erkennbar an grober Oberflächenstruktur wie großen Poren und tiefen Falten. Diese Hinweise und Gefahren gelten auch für Solarien. Diese Art Bräunung der Haut wird letztlich durch UV-Strahlen erzeugt. Diese „künstliche“ Sonneneinstrahlung über mehrere Stunden im Monat kann ebenfalls schwerwiegende Symptome verursachen und die Entwicklung von Hautkrebs fördern.
Wann sollten Sie den Arzt aufsuchen?
Sie müssen nicht wegen jedem Sonnenbrand die Arztpraxis aufsuchen. Die ersten Symptome eines Sonnenbrands zeigen sich z.B. in der Errötung der Haut nach einigen Stunden. Ein leichter Sonnenbrand heilt meist innerhalb weniger Tage von selbst aus und kann mit kühlenden Cremes und Umschlägen gegen die Schmerzen behandelt werden. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn die Rötung der Haut auf dem Körper mit starken Schmerzen einhergeht oder sich Blasen bilden. Auch Kopfschmerzen und Schwindelgefühle, Übelkeit und Erbrechen können durch zu intensive Sonneneinwirkung und die starken UV-Strahlen verursacht werden. Hier ist ein sofortiger Arztbesuch ratsam. Es handelt sich hierbei um den sogenannten Sonnenstich, in letzter Konsequenz kann sogar Bewusstlosigkeit auftreten. Dies ist dann ein Hitzschlag, der unbedingt notärztlich versorgt werden muss.
Wenn Ihr Baby oder Kleinkind einen Sonnenbrand entwickelt hat, suchen Sie in jedem Fall Ihren Hausarzt auf. In der Behandlung kann der Arzt durch entsprechende antiseptische Salben und ggf. Schmerzmittel Linderung verschaffen und weiteren Entzündungen vorbeugen. Wenn sich Blasen gebildet haben, kann der Arzt sie fachgemäß punktieren, ohne dass sich Infektionen bilden. Bei einem schweren Sonnenbrand mit größeren Verbrennungen wird man Sie ins Krankenhaus verlegen, weil in diesen Fällen das Risiko einer Infektion besonders hoch ist. Mit Infusionen wird man zusätzlich den Flüssigkeitsverlust ausgleichen und weitere Behandlungsmaßnahmen ergreifen.
Der beste Schutz vor einem Sonnenbrand
Schützen Sie sich und vor allem Ihre Kinder vor der Sonneneinstrahlung, am besten, bevor eine Schädigung auftritt.
- Bedecken Sie den Kopf und besonders durch die Sonne gefährdete Hautpartien, wie z.B. Nacken, Oberarme, Nase und Stirn. Der Kopf ist besonders gefährdet. Hier kann ein sogenannter Sonnenstich zu schweren Symptomen führen (Schwindel, Übelkeit, Erbrechen).
- Verwenden Sie einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor und zwar schon 30 Minuten, bevor Sie in die Sonne gehen. Die Creme für den Sonnenschutz verlängert die Zeit, die Sie in der Sonne verbringen können, schützt aber nicht auf Dauer.
- Tragen Sie die Sonnenschutzcreme nach dem Schwimmen erneut auf.
- Auch im Wasser sind Sie gefährdet, da die UV-Strahlen auch unter die Wasseroberfläche eindringen. Jedoch werden Sie im Wasser nicht durch das Wärmegefühl der Haut gewarnt. Bei längeren Aufenthalten oder beim Plantschen verwenden Sie wasserfeste Sonnenschutzcreme. Beim Schnorcheln sollten Sie ein T-Shirt tragen, um den Körper zu schützen.
- Dasselbe gilt z.B. für das Tretbootfahren und alle Sportarten, die auf dem Wasser durchgeführt werden. Durch die Reflektion des Wassers erhöht sich die Intensität der Strahlung und damit das Risiko für einen Sonnenbrand.
Schutz für die Augen
Die intensive Sonneneinstrahlung, insbesondere die UV-Strahlung, kann auch die Augen beim Baden stark belasten und zu Rötung, Juckreiz und Schmerzen führen. Ohne Sonnenschutz kann die UV-Strahlung bis zur Netzhaut vordringen und langfristige Schäden verursachen. Tragen Sie daher zumindest auf dem Land eine Sonnenbrille mit UV-Schutz und verwenden Sie beim längeren Baden oder Schwimmen eine Schwimmbrille. Kontaktlinsenträger sollten die Linsen beim Baden abnehmen oder die Augen durch eine Taucherbrille schützen.
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