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Es ist Frühling, die Sonne lacht, die Menschen zieht es wieder in die Natur. Wenn Sie mit der Familie in Wald und Wiese unterwegs sind, gehört der Schutz vor den Zecken ganz selbstverständlich dazu. Die Zecke ist ein blutsaugender Parasit aus der Familie der Spinnen und der Untergruppe der Milben. Bei uns in Deutschland ist die vorherrschende Zeckenart der sogenannte “Gemeine Holzbock”. Ausgewachsene Zecken werden um die drei Millimeter groß, sind also mit dem bloßen Auge gut zu sehen. Ähnlich wie Mücken ernähren sich Zecken vom Blut von Wirbeltieren, also auch dem Menschen. Anders als Mücken jedoch saugen Zecken viel länger (bis zu 10 Tage) und nehmen viel mehr Blut zu sich. Eine vollgesogene Zecke kann ihr Gewicht um das 200-fache steigern und dehnt sich entsprechend aus.
Verhalten der Zecke und die Übertragung von Erregern
Zecken klettern langsam auf Gräser, Büsche oder andere Pflanzen bis zu einer Höhe zwischen 30 Zentimeter und etwa einem Meter. Dort lassen sich sich von vorbeikommenden Tieren und Menschen abstreifen oder lassen sich fallen. Dabei hilft ihnen ein ausgeprägtes Empfinden für Vibration, Geruch und Wärme. Der Hauptfaktor stellt die Buttersäure dar, die zusammen mit dem Schweiß abgesondert wird. Jeder Hundebesitzer, dessen Hund im Freien unterwegs ist, kennt die Zecken, die sein Tier öfter befallen. Doch das gilt auch für Menschen. Wenn die Zecke einen Wirt gefunden hat, wandert sie, wenn nötig, Stunden hin und her, um bis zur Haut vorzudringen und hier eine gut mit Blut versorgte Stelle zu finden. Dann sticht sie ihren Stachel wie eine Harpune in die Haut und beginnt zu saugen. Da die Zecken verschiedene Lebewesen befallen, können sie dabei Krankheitserreger übertragen, die dem Menschen gefährlich werden können. Dazu zählen insbesondere die Erreger der Lyme-Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Die Borreliose
Die auch Wanderröte (Erythema migrans) genannte Krankheit wird durch Bakterien verursacht. Die Borreliose kann harmlos verlaufen oder auch nach Jahren noch verschiedene Organe befallen. Zu den Krankheitssymptomen können Nerven- und Gelenkschmerzen zählen wie auch grippeähnliche Beschwerden. Oft erkennt man die Borreliose durch eine kreisförmige Rötung um die Einstichstelle. Die Borrelien genannten Bakterien leben im Darm der Zecke und werden daher meist erst nach einiger Zeit des Saugens oder durch eine falsche Entfernung der Zecke auf den Wirt übertragen. Nach einer frühzeitig erkannten Infektion ist diese häufig gut mit Antibiotika zu behandeln.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Die FSME wird durch Viren verursacht und zeigt sich häufig nach ein bis zwei Wochen durch grippeähnliche Symptome, die von Fieberattacken und Nervenbeschwerden gefolgt werden. Die Krankheit kann allerdings auch eine Hirnhautentzündung oder eine Rückenmarksentzündung nach sich ziehen. Gegen sie ist zur Vorbeugung eine Impfung möglich, die für bestimmte Risikogebiete und Berufsgruppen empfohlen wird. Diese muss jedoch zweimal wiederholt werden, bis der volle Schutz eintritt. Eine Auffrischimpfung ist je nach Alter nach drei bis fünf Jahren nötig.
Häufigkeit der Erkrankungen
Das Risiko von einer befallenen Zecke gestochen zu werden ist in absoluten Zahlen nicht besonders groß. Jährlich werden in Deutschland etwa zwischen 200 und 700 Fälle an FSME gemeldet. Man schätzt außerdem, dass nur bei ca. 2% der Zeckenbisse mit einer Borreliose zu rechnen ist.
Schutz gegen Zecken
Dennoch ist es so wichtig wie selbstverständlich sich gegen einen Zeckenstich zu schützen. Dazu gehören folgende Maßnahmen:
- Tragen Sie und Ihre Kinder im Wald und auf der Wiese geschlossene Kleidung und laufen Sie nicht barfuß. Auf heller Kleidung sind Zecken nach dem Ausflug leichter zu erkennen.
- Mit Hilfe von Insekten- oder speziellen Zeckensprays kann man unbedeckte Körperstellen stundenweise schützen. Diese stellen jedoch keine Garantie dar.
- Nach einem Ausflug sollte der Körper im unbekleideten Zustand betrachtet werden, um mögliche Zecken zu entdecken. Zecken suchen gerne die weiche Haut hinter den Ohren, die Kniekehlen, sowie den Achsel- und Genitalbereich auf.
- Wenn man eine Zecke entdeckt, die bereits gestochen hat, sollte man diese möglichst bald entfernen. Dabei ist darauf zu achten, dass der dicht an bzw. in der Einstichstelle befindliche Kopf möglichst mit entfernt wird. Dazu wird die Zecke beim Herausziehen mit der Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange langsam gedreht. Die Zeckenzangen erhalten Sie samt einer Anleitung in jeder Apotheke. Nach der Entfernung desinfiziert man Einstichstelle und Hände.
Es empfiehlt sich den Zeitpunkt des Zeckenstichs zu notieren und den Arzt zu verständigen, wenn sich innerhalb der nächsten Zeit Anzeichen zeigen. Dazu gehören innerhalb von Stunden rötliche Erscheinungen rund um die Einstichstelle sowie grippeähnliche Symptome oder Kopfschmerzen innerhalb der nächsten paar Wochen.